St. Ludgeri
59229 Ahlen
Die Zeugniskraft des Heiligen Ludgerus
Patron der St.-Ludgeri-Kirche
Der Heilige Liudger – wahrhaftig einer von uns Münsterländern, einer, auf den die Katholiken gerade hier in Ahlen ganz besonders stolz sein dürfen. Um 742 als friesischer Adeliger im niederländischen Utrecht geboren, starb er 809 bei Billerbeck nach tiefer Verwurzelung im Münsterland und einem vorbildlichen Leben voller christlicher Zeugniskraft.
Seinem gehobenen gesellschaftlichen Stand entsprechend genoss Liudger eine geistliche Ausbildung, die nach damaligen Maßstäben herausragend war: Zunächst Studium der „Sieben freien Künste“ nach antikem Vorbild bei dem Missionar Gregor in Utrecht, dann Studium der Theologie bei dem Gelehrten Alkuin im englischen York, wo er vor seiner Priesterweihe in Köln noch als Student zum Diakon berufen wurde.
Mit seiner großen Begeisterung für die Sache Jesu machte er Karl den Großen auf sich aufmerksam, in dessen Auftrag er bald das gesamte damalige Friesland und das zahlreich und vielfältig bevölkerte westliche Sachsen – das heutige westliche Westfalen – missionierte, und zwar ausschließlich friedlich durch Predigt und Überzeugungsarbeit, und damit so ganz anders als unter Karl dem Großen üblich. Dabei gründete Liudger neben einigen Klöstern das Missionsbistum Münster, die Keimzelle des heutigen Bistums Münster, dessen erster Bischof er im Jahr 805 wurde und das er ausgiebig bereiste.
So hat er auch Ahlen besucht und nach der Überlieferung in der Nähe der St.-Bartholomäus-Kirche einen Blinden geheilt. Vier Jahre nach seiner Bischofsweihe starb er während einer Bistumsreise zwischen Coesfeld und Billerbeck, nachdem er an der Stelle der heutigen „Ludgerirast“ sein Münsterland ein letztes Mal gesegnet hatte.
Als Heiligem werden ihm neben zahlreichen wunderbaren Krankenheilungen zwei Zeugnisse göttlichen Handelns über Gänse zugeschrieben: Einmal soll er eine Graugänseplage zurückgedrängt, ein anderes Mal während einer Dürre Gänse erfolgreich dazu gebracht haben, nach Wasser zu scharren. So ist bis heute die Gans das Attribut des Hl. Liudger.
Sein Leben und Wirken zeigen uns, was für ein großes Vorbild an wahrer Begeisterung für Jesus, an sympathischer Überzeugungskraft, an christlicher Willens- und Tatkraft, an Bildung er war.
(aus: Gründungsgottesdienst am 24.08.2014 mit Vorstellung der spirituellen Aspekte der sieben Heiligen unserer Kirchenpartrozinien in St. Bartholomäus)
Chronik der St. Ludgeri-Kirche
Chronik | St. Ludgeri |
1928 | Nach dem 1. Weltkrieg wurden im Ahlener Süden Wohnungen für Bergbauarbeiter der Zeche erstellt, die Zahl der Katholiken wächst hier an und es entsteht der Wunsch nach einer eigenen Kirche |
1930 | Ein Grundstück von 4,5 Morgen übergibt Graf Ferdinand von Merfeldt an der Gemmericher Straße und im Herbst wird eine provisorische Kirche fertiggestellt. |
02.02.1949 | St. Ludgeri wird St. Ludgeri eine selbständige Pfarrgemeinde. |
06.10.1959 | Richtfest für den Kirchenneubau |
09.04.1960 | Kirchweihe mit feierlichem Pontifikalamt |