Geh mit uns!
Geh mit uns!
Pilgerweg nach Telgte 2024
Pilgerweg nach Telgte 2024
Einzug in Alverskirchen
Einzug in Alverskirchen
Radwallfahrer in Sendenhorst
Radwallfahrer in Sendenhorst
St. Clemens in Telgte
St. Clemens in Telgte
Einzug zur Schlussandacht 2024
Einzug zur Schlussandacht 2024
Segne, du Maria...
Segne, du Maria...

Telgter Fußwallfahrt 2024

Rückblick von Pfarrer Bernd Egger

„Nachwehen“ und Nachworte
Ja, ich muss zugeben, ganz spurlos ist die Telgter Wallfahrt am letzten Sonntag nicht an mir vorübergegangen, ein bisschen steckten mir die 32 Kilometer am Montag doch noch in den Knochen… Aber mein erstes Mal Telgte mit unserer Pfarrei hat mir gut gefallen!

Wenn wir als Gemeinde miteinander unterwegs sind, wird sichtbar, was das Zweite Vatikanische Konzil ausgedrückt hat: Die Kirche ist das pilgernde Volk Gottes.

In der Messe frühmorgens in St. Marien hatten wir einen Abschnitt aus dem Buch Exodus gehört. Das Volk Israel wandert durch die Wüste und ist das Unterwegssein leid. Die Leute brauchen Wasser und beginnen, sich gegen Mose aufzulehnen. Sie fangen an zu murren und können gar nicht mehr wahrnehmen, was eigentlich der Ausgangspunkt ihrer Wanderung war: dass Gott sie nämlich unter der Führung des Mose aus der Sklaverei in Ägypten befreit hatte.

Ein bisschen wie bei uns… – Ich habe einige Menschen gehört, die mit diesen oder ähnlichen Worten gesagt haben: „Früher, da sind wir noch mit 800 Personen“ in Telgte eingezogen.“

Ich kenne die Historie in Ahlen nicht so gut wie Sie. Aber womöglich war es in früheren Zeiten auch eine gesellschaftliche Verpflichtung, mit nach Telgte zu pilgern. – Heute sind wir frei. Menschen entscheiden sich für oder gegen die Wallfahrt, so wie es ihnen entspricht.

Mir jedenfalls haben der gemeinsame Weg, das Beten und die Gemeinschaft gutgetan! Wenn es Ihnen auch so ergangen ist, dann bringen Sie doch im nächsten Jahr noch eine Person mit, für die das auch etwas sein könnte!

Einen schönen Sonntag und eine gute neue Woche wünscht Ihnen
Ihr
Bernd Egger

Telgter Fußwallfahrt am 08.09.2024
„Geh mit uns“, unter diesem Leitwort haben wir uns am Sonntag, 08.09. aus Ahlen wieder auf den ca. 32 km langen Fußweg nach Telgte zur Gottesmutter gemacht.

Beginn war am frühen Morgen um 05.30 Uhr in der St.-Marien-Kirche. Pfr. Egger feierte die Pilgermesse und machte sich gegen 6.15 Uhr mit den Pilgern auf den Weg nach Sendenhorst . Dort sorgte die kfd Sendenhorst für Kaffee und Tee. Herzlichen Dank dafür!

Um 10.00 Uhr zog die Prozession weiter nach Alverskirchen. Nach dem Einzug gab es dort im Pfarrheim und im wunderschönen Pfarrgarten Gelegenheit zum Mittagessen. Wir bedanken uns herzlich für die Gastfreundschaft! Um 13.00 Uhr ging es auf das letzte Wegstück nach Telgte.

Die Happy Trumpets begleiteten uns in gewohnter Weise beim Einzug in Telgte. Domkapitular Gregor Kauling begrüßte die Pilger in Begleitung von Pfr. Egger dann sehr herzlich in der Propsteikirche St. Clemens. In der Abschlussandacht um 16.30 Uhr wurden alle Andachtsgegenstände gesegnet. Pfr. Egger hielt die Predigt und bedankte sich bei den Fahnenträgern, Messdienern, Vorbetern und besonders bei der Wallfahrtsleiterin Margret Zibulski.

Stationen auf dem Weg 2024

Geh mit uns!
Unter diesem Leitwort haben wir die Stationen in

  • St. Martin, Sendenhorst
  • St. Agatha, Alverskirchen und
  • St. Clemens, Telgte
    gestaltet. Die Texte und Gebet haben wir hier zum Nachlesen für Sie zusammengestellt.

Wallfahrtsbücher

Die orangenen Wallfahrtsbücher sind zum Preis von 5,- € zu den Öffnungszeiten im Pfarrbüro erhältlich.

Geschichte der Telgter Wallfahrt

Einer alten Legende nach soll das Telgter Gnadenbild aus einer Linde herausgewachsen sein, das heißt von keines Menschen Hand berührt, allein durch Gott gebildet.

Nach Aussagen von Kunsthistorikern entstand das Gnadenbild um 1370.
Seit wann Pilger zur schmerzhaften Muttergottes nach Telgte gekommen sind, ist nicht festzustellen. Die älteste Nachricht über die Verehrung des Gnadenbildes stammt aus dem Jahr 1455, es sind wahrscheinlich Einzelpilger gewesen.
Erst nach dem 30 jährigen Krieg begann im eigentlichen Sinn die Telgter Wallfahrt. 1657 wurde eine neue Wallfahrtskapelle geweiht. Die jetzige Kapelle stammt aus der Mitte des 18. Jahrhunderts.

In der Gnadenkapelle erinnert ein Votivbild an die Heilung eines Theodor Westhoff aus Ahlen. Er war taubstumm und litt an Epilepsie. Das Wunder geschah während einer Messe am 11. April 1712.

Es pilgerten sicher damals auch weitere Ahlener nach Telgte. Dies bezeugt das Marienbild vom Hof Avenhövel. Es ist nicht bekannt, wann das Bild auf den Hof gekommen ist. Links vom Gnadenbild sieht man eine Darstellung der Gadenkapelle in der ursprünglichen Form. Bemerkenswert ist die Krone mit Rosenschmuck.

Im Pfarrarchiv von St. Bartholomäus liegt eine „Vereinbarung der beiden Pfarrer zu Ahlen in Betreff einer Wallfahrts-Prozession nach Telgte“ vom 30. Juni 1847. Über die Vorgeschichte ist nichts bekannt. Das Vortragekreuz dürfte aus dieser Zeit stammen. Zunächst führte der Wallfahrtsweg über Hoetmar und Everswinkel nach Telgte. Ab 1860 benutzte die Wallfahrt den heute üblichen Weg.

Bis zum Beginn der 70er Jahre hatten die beiden Pfarrer von St. Bartholomäus und St. Marien die geistliche Leitung. Dann rückten sie von der Vereinbarung von 1847 ab und organisierten eine Wallfahrt nach Stromberg, eine Woche vorher. Die Wallfahrt wurde trotzdem weitergeführt, ohne Priester, ohne Messfeier und ohne Segen zog die Prozession vom Westtor los. Die Zahl der Pilger nahm ab. 1899 war wieder eine geistliche Begleitung bei der Wallfahrt, nachdem die Zahl der Pilger zugenommen hatte.

1904 kam der Vorschlag einen Teil der Wallfahrt mit der Landeseisenbahn zurückzulegen. Dies wurde von der Wallfahrtsleitung abgelehnt. Aus den Veröffentlichungen aus dieser Zeit kann man erkennen, dass die Leitung der Wallfahrt in der Hand von Ordnern und Vorbetern lag, nicht so, wie es zu Anfang der Wallfahrt war.