„Wir engagieren uns im Dialog mit den christlichen Konfessionen, Gläubigen anderer Religionsgemeinschaften und allen Menschen guten Willens.“ Unsere Vision

Trauer um P. Hubert Schöning

In großer Dankbarkeit schauen wir zurück auf das Leben von P. Hubert Schöning. Er gab es am Samstag, 4. Oktober 2025, zurück in die Hände seines Schöpfers.

Wann sind Sie ihm zum letzten Mal begegnet? Wann haben Sie den letzten Gottesdienst mit ihm gefeiert? Viele von uns werden sich daran gut erinnern, denn bis zuletzt hat P. Schöning das Leben in unserer Pfarrei aktiv mitgestaltet. Sein täglicher Besuch im Pfarrbüro, die Fahrt mit dem Fahrrad zur Kranken-kommunion, Gottesdienste in unseren Kirchen und Seniorenheimen, Beerdigungen, Frühstücksrunde und Kaffeetrinken mit der kfd… So vieles stand noch bis zuletzt in seinem Terminkalender und alles hat er mit viel Liebe, unermüdlicher Einsatzbereitschaft und Hingabe gerne getan. Er lebte und liebte seine Berufung als Priester!

Die letzte Sonntagsmesse in „seiner“ St.-Marien-Kirche feierte er bei guter Gesundheit am 14. September mit der Gemeinde. Danach ging es ihm schlechter, das Herz wurde schwächer und es folgten zwei Kranken-hausaufenthalte.

P. Hubert Schöning wurde am 22.02.1939 in Gescher geboren als zweites von vier Kindern. Mit 21 Jahren trat er in den Orden der Steyer Missionare ein und wurde 1967 zum Priester geweiht. Als Lehrer, Präfekt und Ökonom unterrichtet er von 1968 bis 1983 am Arnold-Janssen-Gymnasium in St. Arnold, später bis 1988 im Priesterseminar St. Augustin. Geprägt hat ihn die Zeit in Berlin, wo er bis 1993 als Kaplan tätig war und bis 2004 als Pfarrer und Dechant an Hl. Geist. Dann wechselte er nach Ahlen und wurde Pfarrer an St. Marien, bis er 2014 in den aktiven Ruhestand ging.

Er hat sich wohlgefühlt in Ahlen. Die Wohnung an der Klostergasse ist für ihn Heimat geworden. Die zweite Heimat war seine Gemeinde in Berlin. Viele Kontakte dorthin hielt er bis zuletzt lebendig. Immer wieder unternahm er Besuche, um dort zu taufen, zu verheiraten und zu beerdigen und um liebe Freunde zu besuchen.

Mit einem offenen Ohr und offenem Herzen war er für andere da. Ein Menschenfreund, dem die Begegnung mit anderen immer Geschenk und Aufgabe zugleich war. So vergaß er nie die Geburtstage seiner Mitmenschen, und hatte immer Zeit für ein kleines Lied oder Gedicht. Sein Amt als Präses der kfd St. Marien hat er sehr gerne wahrgenommen, war Seelsorger und Ansprechpartner und hat auf keinem Karnevalsfest gefehlt. Auch die Kolpingsfamilie war ihm wichtig: Kaum ein Kolpinggedenktag, der ohne ihn begangen wurde.

P. Hubert Schöning war ein belesener, geistig wacher Mensch, der immer etwas zu den aktuellen Themen in der Welt zu sagen hatte. Sein Lesesessel im Wohnzimmer vor dem übervollen Bücherregal war sein täglicher Ort zum Auftanken und Verweilen. Der Garten direkt vor der Haustür war immer bestens bestellt, die Ernte teilte er gerne mit allen im Pastoralbüro. Seine Freude am Gärtnern, seine Liebe zur Natur und zur Schöpfung waren Ausdruck seiner tiefen Verbundenheit mit Gott und der Welt. In seinem Garten fand er Ruhe und Kraft – dort, wo das Wachsen und Werden sichtbar wird, war er dem Geheimnis des Lebens besonders nah. Seine Lieblingsblume, die Rose „Gloria Dei“ wird in seinem Garten weiterblühen und uns an ihn erinnern.

Pfr. Bernd Egger und Ralf Peters
Pfarreileitung

Susanne Ridder
Kirchenvorstand

Carola Paulmichl
Pfarreirat

Nachruf von P. Joseph Thota

In ehrendem Gedenken an Pater Hubert Schöning
Mit großer Betroffenheit habe ich die Nachricht vom Tod unseres hochgeschätzten Mitbruders Pater Hubert Schöning erhalten. Diese Nachricht hat mich tief bewegt und erfüllt mich mit Trauer.
Pater Hubert war ein vorbildlicher Priester – herzlich, bescheiden und stets bereit, den Menschen in der Gemeinde mit Liebe und Hingabe zu dienen. Er war mir persönlich sehr verbunden und hat mir in vieler Hinsicht Nähe, Freundschaft und Unterstützung geschenkt.

Ich danke von Herzen, dass die Kollekte für „Bridge of Hope“ ihm zu Ehren gemacht wurde. Er liebte die Armen, und es war immer sein Anliegen, Bedürftigen konkret zu helfen. Ich erinnere mich lebhaft daran, dass er mich beim Abschied aus der Pfarrei bat, ihm mein Fahrrad zu überlassen, um es einer Flüchtlingsfamilie zu schenken – ein schönes Beispiel seiner großen Nächstenliebe und Einfachheit.

Während meiner elfjährigen Seelsorgezeit in der Gemeinde St. Bartholomäus durfte ich viele wertvolle Momente mit ihm teilen: gemeinsame Besuche bei Familien, Mahlzeiten, Gespräche und das vertraute Beisammensein. Besonders die Montagskaffees bleiben mir in liebevoller Erinnerung – er war immer pünktlich, freundlich und voller Humor. In seiner schlichten, aber tiefen Herzlichkeit hat er mir sogar seinen Esstisch überlassen, damit ich Freunde und Kollegen zum gemeinsamen Essen einladen konnte. Diese Geste werde ich nie vergessen.

Der Tod von Pater Hubert hinterlässt eine spürbare Lücke. Ich bin dankbar, dass ich ihn kennen und mit ihm zusammenarbeiten durfte. Sein Glaube, seine Güte und seine Treue zum priesterlichen Dienst bleiben für mich ein bleibendes Beispiel.

Möge der Herr, dem er treu gedient hat, ihm den ewigen Frieden schenken.
Herr, gib ihm die ewige Ruhe, und das ewige Licht leuchte ihm.
Lass ihn ruhen in Frieden. Amen.

P. Joseph Thota
Direktor, Kurnool Diocesan Social Service Society (KDSSS)
Diözese Kurnool, Indien