„Wir sind einladend, ehrlich und transparent. Wir entscheiden und handeln im Dialog, demokratisch und auf Augenhöhe.“ Unsere Vision

Beerdigungsseelsorger/-in in Ahlen

Auf dem Weg...

Ausbildungskurs Beerdigungsseelsorgerinnen und -seelsorger in Ahlen
Seit Februar diesen Jahres läuft in unserer Pfarrei – zusammen mit der Pfarrei St. Regina, Drensteinfurt – in enger Absprache mit dem Bistum Münster ein Ausbildungskurs für Beerdigungsseelsorger und -seelsorgerinnen hier vor Ort in Ahlen. Vier Frauen und zwei Männer sind bereit, sich für diesen Dienst an und mit den trauernden Angehörigen ausbilden zu lassen. Zwei Teilnehmer werden dies für Drensteinfurt sein, vier für unsere Pfarrei hier in Ahlen und Dolberg. Wir bekamen die Möglichkeit, bei einer entsprechenden Anzahl, den für das Bistum Münster konzipierten Kurs in gleichem Umfang hier vor Ort durchführen zu können.

An vier Wochenenden, drei Tagesveranstaltungen und Zeiten für Gespräche, Reflexion und Vertiefung geht es um Fragen der eigenen Biografie, Erfahrungen in der Begegnung mit Leid und Tod; um die Frage der spezifisch christlichen Auferstehungshoffnung (Was „kommt“ im Tod? Paradies – Himmel – Gericht – Wiederkunft Christi – Prozess der eigenen Klärung in der Begegnung mit Gott – Auferstehung „mit Leib und Seele“ – Zeit und Ewigkeit – Gibt es ein „Wiedersehen“ im Himmel? – Wie auf Erden, so im Himmel? -…), Informationen zur Beerdigungskultur in anderen Religionen und Kulturen, Bestattungen in Deutschland, Trauergesprächsführung, Gestaltung von Ansprachen und Trauerfeiern sowie praktische Übungen und Reflexion des eigenen Erlebens und Tuns. Begleitet werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von den jeweiligen Seelsorgeteams.

Alle, die zum Ende des Jahres dann bereit sind, diesen Dienst der Nächstenliebe in der Gemeinde zu übernehmen, erhalten eine bischöfliche Beauftragung, die in einem Gottesdienst überreicht wird. Zum neuen Jahr werden die so Beauftragten - nach ihren zeitlichen Möglichkeiten - in die Dienste der Beerdigungen integriert. Gemeinsam mit Claudia Pospiech, die schon seit einigen Jahren für den Beerdigungsdienst in unserer Pfarrei beauftragt ist, und dem Seelsorgeteam freuen wir uns über engagierte Frauen und Männer, die diese wichtige Aufgabe für die Menschen unserer Pfarrei zukünftig bereichernd mittragen.

Pfr. Reinhard Kleinewiese

Beerdigungsseelsorgerin Claudia Pospiech

Claudia Pospiech
Claudia Pospiech Beerdigungsseelsorgerin 02382 73705 E-Mail schreiben

Eingeladen zum Fest des Glaubens,
so fühlte ich mich, als im Sommer 2018 Pfarrer Dr. Kaulig mir die Möglichkeit zur Teilnahme an einem Ausbildungsseminar zum Trauer- und Begräbnisdienst anbot. Diese Beteiligung von Laien am Begräbnisdienst ist im Bistum Münster seit dem Jahr 2015 möglich.

Auf dem Weg zu diesem Ziel vertieften wir uns – 16 Kursteilnehmer aus Münster, Nordwalde, Emsdetten, Emmerich am Rhein, Steinfurt, Greven, Vreden, Dorsten, Moers und Ahlen – in theologischen und liturgischen Themen, betrachteten die bisher eigenen Trauer- und Toderfahrungen (gemeint waren die kleinen Tode im Leben: Abschied, Trennung, Veränderung, Krankheit) und spürten den eigenen Motivationen nach, diesen Dienst mit auszuführen.

Tote zu bestatten und Trauernde zu begleiten sind seit Anfang der Kirche Werke christlicher Barmherzigkeit. Und somit nicht Priestern und Diakonen vorbehalten. Es geht auch nicht um eine theologische Ersatzlösung in Zeiten wie diesen – des Priestermangels -, sondern um die Wahrnehmung des Sendungsauftrages, der in der gemeinsamen Würde aller Getauften und Gefirmten grundgelegt ist. Ebenso macht es ernst mit der vom II. Vatikanischen Konzil neu geweckten Einsicht in die Berufung und Sendung von Laien in Kirche und Welt. Die Beauftragungsurkunde zur Beerdigungsseelsorgerin von Bischof Dr. Felix Genn wurde während einer festlichen Abschlussfeier im Juni Pfarrer Dr. Kaulig überreicht.

Wir dürfen das Leben genießen! Es ist Gottes Geschenk an uns!
Der Tod wird verdrängt?!

Dabei bereichert es das Leben, sich frühzeitig mit der eigenen Endlichkeit auseinanderzusetzen. Unsere eigene Endlichkeit kommt, mit einem klaren Blick, gewiss keine Sekunde früher oder später. Wer es erstrebenswert findet, kann bei seiner eigenen Auseinandersetzung mit dem Tod Vernunft, Seele, Geist und Herz in Einklang bringen. Die Bereicherung, die diese Erfahrung mit sich bringt, können meine Worte nicht beschreiben. Dafür ist sie sehr individuell und vielleicht einen Versuch wert . . . .
Ich werde auf den Wegen durch die Straßen dieser Stadt und meines Lebens in allen Begegnungen und Begebenheiten mit hoffnungsvoller Offenheit sein, um Einladungen auszusprechen zum Fest des Glaubens!

Herzlich,
Claudia Pospiech